DIE HÄMODIALYSE

 

 

1) Ist die Hämodialyse schmerzhaft ?

 

Viele Menschen haben Angst, daß die Dialyse schmerzhaft ist, aber sie ist es nicht. Das Betäuben der Haut oder das Einstechen der Nadeln in die Venen kann ein kurzfristiges Unbehagen hervorrufen, aber das Reinigen des Blutes selbst ist nicht schmerzhaft. Während der Behandlungen können Sie lesen, fernsehen, handarbeiten oder schreiben, sich unterhalten oder ausruhen.

 

 

 

2) Was versteht man unter einem temporären Katheder (Gefäßzugang) ?

 

Wenn ein Patient sofort eine Dialyse braucht, muß ein vorläufiger - temporärer - Zugang zum Blut geschaffen werden. Ein spezieller kleiner Schlauch (Katheter) wird in ein großes Blutgefäß eingeführt, entweder unter dem Schlüsselbein oder am oberen Ende des Beins. Diese kleinen Schläuche können infolge der Infektionsgefahr nur temporär benutzt werden, bis ein permanenter Zugang gelegt ist.

 

 

 

3) Was versteht man unter einem permanenten Gefäßzugang ?

 

Alle Venen haben weiche Wände, die nachgeben und sich verschließen würden, wenn sie permanent für die  Dialyse  eingesetzt  würden.  Damit  die Hamodialyse auf Dauer möglich ist, muß bei Ihnen eine kleine Operation vorgenommen werden: entwe­der zur Erweiterung und Stärkung Ihrer Vene - dies geschieht, indem eine Vene und eine Arterie gewöhn­lich im Bereich des Handgelenks (Fistel bzw. Shunt genannt) verbunden werden - oder zum Einlegen einer weichen, künstlichen Vene (eines Transplantats) an der Innenseite Ihres Armes oder Oberschenkels. Diesen Zugang zur  Blutreinigung  nennt man „Gefäßzugang". Beide Zugangsarten befinden sich innerhalb des Körpers. Es sind keine Schläuche auf der Außenseite des Armes oder Beines sichtbar.

 

 

 

4) Welche Pflege braucht der Gefäßzugang ?

 

Wenn  die  Schnitte  verheilt  sind  und  die Operationsstelle nicht mehr schmerzt, können Sie normal baden oder duschen, Haus- und Gartenarbeit verrichten oder Sport treiben. Sie sollten allerdings alles vermeiden, was Druck auf den Gefäßzugang ausübt, da eine Erhöhung des äußeren Drucks zu einer Blutgerinnung führen könnte.

 

Lassen Sie sich an dem Arm mit dem Gefäßzugang von  niemandem  Blut  entnehmen  oder  Ihren Blutdruck messen. Schonen Sie ihn für die Dialyse. Vermeiden Sie beim Schlafen, daß Ihr Kopf auf dem Gefäßzugang liegt, drücken Sie in diesem Bereich kein Kind an sich und tragen Sie dort keine Armbanduhr oder einengende Kleidung.

 

 

 

5) Besteht ein Risiko durch die Hämodialyse eine Infektionskrankheit zu bekommen ?

 

Jeder Patient hat seine eigenen Nadeln, sein Schlauchsystem und seine Filter, die nur für diese Behandlung an das Dialysegerät angeschlossen wer­den. Durch die gegenwärtigen Möglichkeiten der Anämietherapie brauchen Dialysepatienten nur sel­ten Bluttransfusionen. Da Ihnen deshalb wahrschein­lich kein Blut von anderen Menschen übertragen wird und Ihr Blut nie das von anderen berührt, besteht nur ein geringes Risiko, eine Infektionskrankheit aufgrund der Hämodialyse zu bekommen.

 

Krankenschwestern und Techniker tragen während der Behandlung im allgemeinen Handschuhe und manchmal Mundschutz zum eigenen Schutz und zum Schutz des Patienten vor möglichen Krank­heiten, wie z.B. Hepatitis oder AIDS. Das Hämo­dialysepersonal ist sorgfältig geschult worden, damit keiner  der  Beteiligten  einem  solchen  Risiko ausgesetzt wird.

 

 

 

6) Können sich die Nadeln während einer Behandlung lösen ?

 

Wahrend der Dialyse sind die Nadeln sicher festge­klebt, damit sie nicht herausfallen. Am Ende der Behandlung werden die Nadeln entfernt. Genauso wie nach einer Blutentnahme wird mit einem Gazebausch auf die Zugangsstelle gedrückt, bis jegliche Blutung aufhört. Dann wird ein Pflaster aufgeklebt.

 

 

 

 

7) Welche Komplikationen können auftreten ?

 

Zwei Hauptprobleme können auftreten: die Bildung von Blutgerinnseln am Gefäßzugang und dessen Infektion.   Manche   Patienten   haben   nie Blutgerinnungsprobleme. Andere benötigen mehrere, alternative  Gefäßzugänge  im  Körper.  Diese Blutgerinnsel sind nicht lebensgefährlich, weil Sie nicht ins Herz oder zur Lunge wandern. Dennoch müssen sie, nachdem sie sich gebildet haben, schnell entfernt werden, da sie ansonsten das Gefäß auf Dauer verschließen.

 

Wichtig ist es, den Bereich, wo sich der Shunt befin­det, täglich zu überprüfen, um den Blutfluß durch die Vene sicherzustellen. Entweder wird an der entspre­chenden Stelle durch leichtes Berühren der Puls gefühlt, oder der Blutfluß wird mit Hilfe eines Stethoskops abgehört.

 

Die Infektionen können ein weiteres Problem darstel­len. Zur Vermeidung von Infektionen muß die Haut über dem Gefäßzugang gründlich gereinigt werden, bevor die Nadeln eingestochen werden. Jede Rötung, jedes Nässen oder sonstige Anzeichen einer Infektion sollten Sie schnellstmöglich mitteilen.

 

 

 

8)  Darf ich reisen, wenn ich mich der Hämodialysebehandlung unterziehe ?

 

Hamodialysepatienten dürfen reisen. Ihr Dialyseteam kann einen Behandlungsplan für Dialysezentren in anderen Städten, Landesregionen oder sogar in ande­ren Ländern aufstellen. Es gibt keinen Grund warum Sie wegen der Dialysebehandlung auf das Reisen ver­zichten müssen.

 

 

 

9) Wen sollte ich anrufen, wenn ich ein Problem habe ?

 

Das Dialysezentrum gibt Ihnen eine Telefonnummer, wo Sie rund um die Uhr Hilfe bekommen. Sie werden darüber informiert, was Sie selbst zu Hause tun kön­nen, wenn Sie ein Problem haben. Meistens brauchen Sie außerhalb der normalen Dienstzeiten nicht extra zum Dialysezentrum zu kommen. Das Hämodialyse­ Team steht Ihnen zur Seite und mit der Zeit nehmen Ihr Selbstvertrauen und Ihre Erfahrung zu, so daß Sie lernen, wann Sie anrufen müssen.